Plakat mit Karikatur ‚KLIMAWANDEL „Moment“ wohlstand‘

Quelle des Nachfolgenden HAZ 25.9.2021 Von André Pichiri

https://www.haz.de/Umland/Wennigsen/Fridays-for-Future-So-lief-der-Klimaprotest-in-Wennigsen

Fridays for Future: So lief der Klimaprotest in Wennigsen

Aus Protest gegen die Klimapolitik machte am Freitag auch in Wennigsen die Fridays-for-Future-Bewegung mobil. 150 Schüler, Lehrer, Eltern und Großeltern gingen für das Klima auf die Straße.
„Klimagerechtigkeit, aber zack zack!“ – der Spruch auf dem Banner, das die vier Jugendlichen an der Spitze des Demonstrationszugs tragen, bringt die Stimmung auf den Punkt. Auch in Wennigsen lässt die Fridays-for-Future-Bewegung mit ihrer Forderung nach einer besseren Klimapolitik nicht locker. Schülerinnen und Schüler der KGS und der Grundschule Wennigsen, aber auch Aktivisten der Eltern- und Großeltern-Generation haben sich am Freitag gemeinsam an der bundesweiten Aktion „Alles fürs Klima“ beteiligt.
Aufgerufen hatten zu der Demo die beiden Bündnisse Fridays for Future und Wennigsen for Future. „Kurz vor der Bundestagswahl war es uns wichtig, nochmal ein Zeichen zu setzen. Für den Klimaschutz wird die Politik der kommenden vier Jahre entscheidend sein. Aber keine Partei hat ein Wahlprogramm, das ausreicht, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen“, stellte Mitorganisator Meno Stemmermann klar.

„Zarte Anfänge“ auf dem Weg zur Klimaneutralität

„Das große Ziel ist und bleibt die Klimaneutralität“, sagte der ehrenamtliche Klimaschutzbeauftragte Detlev Krüger-Nedde. In Wennigsen gebe es „die ersten zarten Anfänge“, etwa den Beschluss für die Errichtung eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der KGS. „Letztlich geht es doch um die Jugend und darum, die Freiheit und die Rechte der künftigen Generationen zu berücksichtigen“, so Krüger-Nedde.
Der Startschuss für die Demo fiel an der KGS nach einer kurzen Kundgebung. Mit Bannern, Transparenten und lautem Punkrock aus der mobilen Soundanlage steuerte der Protestzug zunächst die Grundschule Wennigsen an, wo sich weitere Schülerinnen und Schüler samt Lehrerinnen und Lehrern anschlossen. Gemeinsam zogen die circa 150 Teilnehmenden bis vor das Rathaus und schließlich zum Bahnhof, wo ein großer Teil die S-Bahn nach Hannover nahm. Dort ging der Klimastreik dann einige Nummern größer weiter – laut Polizei mit 8000 Teilnehmenden. Die Veranstalter sprachen gar von 17.000.

Wennigser im Berliner Klima-Camp

Zwei engagierte Wennigser fehlten übrigens. Ole und Björn Hagen waren in Berlin, um dort das Protestcamp zu unterstützen, in dem sich Klimaaktivisten seit mehr als drei Wochen im Hungerstreik befinden. Sie forderten ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten von Union, SPD und den Grünen sowie die Einsetzung eines Klima-Bürgerrats.
„Es ist ein Zeichen von Souveränität, wenn die Kandidierenden für das Bundeskanzleramt Humanität vor die reine Lehre stellen, sich nicht erpressen zu lassen. Es wäre ein Zeichen von Gemeinsamkeit, wenn alle Kandidatinnen und Kandidaten das öffentliche Gespräch mit den Aktivistinnen und Aktivisten suchen“, sagt Ole Hagen, Wennigsens scheidender Jugendbürgermeister und künftiges Grünen-Mitglied im Gemeinderat. „Die Klimakatastrophe geht uns alle an, und wir müssen die Kräfte bündeln, damit wir eine Zukunft haben“, fordert er.