AG Klimaschutz berät über Planspiel und Pedelecs / Nächste Sitzung könnte in der KGS stattfinden

Von Alina Stillahn

Wennigsen. Die Energiewende vor Ort mitgestalten und Wissen zur Kommunalpolitik vermitteln, das soll das Projekt „Plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende“ der Klimaschutzagentur der Region Hannover Schülern in Wennigsen ermöglichen. Am Dienstag hat Projektleiterin Andrea Werneke das Konzept in der Arbeitsgruppe (AG) Klimaschutz vorgestellt und stieß bei den Mitgliedern auf reges Interesse.

„Es ist ein Planspiel für Jugendliche ab der Klassenstufe neun“, beschrieb Werneke in der zweiten Online-Sitzung der AG. Dabei solle der Austausch zwischen verschiedenen Schulformen stattfinden. Dafür in Betracht kommen in Wennigsen die Waldorfschule und die Kooperative Gesamtschule (KGS). „Wir arbeiten mit drei Schulklassen an drei Tagen“, sagte Werneke. Dabei sein könnten bis zu 90 Schüler sowie Moderatoren und Experten. „Das ist wie in einem Gemeinderat.“ Am ersten Tag entwickeln die Jugendlichen in Fachausschüssen Ideen für die Energiewende vor Ort und verfassen ihre Vorschläge in Beschlussvorlagen.

Keine Kosten für Schulen

Am zweiten Tag tagen die Jugendlichen im großen Energiewendeparlament, geleitet etwa vom Bürgermeister, und stimmen ab, wie in einem echten Gemeinderat. „An Tag drei geht es an die Umsetzung“, so Werneke. Ziel sei es, die Jugendlichen mit lokalen Initiativen vor Ort zusammenzubringen. Mithilfe eines abschließenden Besuchs im Unterricht sollen die Schüler schließlich motiviert werden, am Ball zu bleiben. Das Projekt ist sowohl für die Gemeinde als auch für die Schule kostenfrei.

Bei der Arbeitsgruppe stieß das Vorgestellte auf großen Zuspruch, zumal sich im Vorfeld auch Bürgermeister Christoph Meineke dafür ausgesprochen hatte. Lediglich Christina Müller-Matysiak von der Wählergemeinschaft Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und Gemeinschaft (VGG) gab zu bedenken, ob man bei den Jugendlichen beim Thema Mitgestaltung nicht zu hohe Erwartungen wecke. Doch Werneke konnte beruhigen. Die Schüler entwickelten auch zusätzliche Projekte, die sie etwa in der Schule selbst umsetzen könnten.

Nur ein Haken blieb: Kann das Planspiel in Zeiten der Corona-Krise überhaupt stattfinden? „Ich kann Ihnen nicht sagen, ob das überhaupt realistisch ist“, gab Werneke zu. Im Moment wüssten sie noch nicht, ob sie das Planspiel wegen Corona umändern müssten.

Mit der Anschaffung eines Dienstpedelecs stieß am Dienstag in der Sitzung ein weiteres Thema auf positive Resonanz. Das Elektrofahrrad wird von der Klimaschutzagentur und Avacon gespendet und soll allen Verwaltungsmitarbeitern für kurze Dienstfahrten innerhalb des Gemeindegebiets zur Verfügung stehen – und sie auch dafür sensibilisieren, wie sich das Fahren darauf anfühle, sagt Klimaschutzmanager Jan Krebs.

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Jonas Farwig (SPD) schlug vor, dem Bürgermeister zu em- pfehlen, das Fahrrad unter Vorbehalt anzunehmen. Denn eine Spende in Höhe von 3500 Euro könne nur der Rat annehmen – dieser werde allerdings erst wieder im Juli tagen.

Nächstes Treffen nicht online?

Schließlich kam Klimamanager Krebs noch auf das Klimaschutzaktionsprogramm und dessen Stand zu sprechen. 27 Prozent der Projekte seien bereits umgesetzt worden, und auch aus dem Planspiel Plenergy könnten weitere Projekte entstehen. Zugleich wies Krebs darauf hin, dass etwa eine einmal durchgeführte Solarberatung nicht vernachlässigt werden dürfe. „Das ist eine von den Maßnahmen, die kontinuierlich fortgeführt werden müssen“, sagte er. 40 Prozent der Projekte könnten zudem kurzfristig umgesetzt werden.

Nach welchen Kriterien diese Projekte ausgesucht werden sollen, darüber möchte sich die Arbeitsgruppe bei ihrem nächsten Treffen am 30. Juni austauschen. Dann vielleicht auch bei einem Treffen in der KGS, wie der Vorsitzende Farwig in Aussicht stellte.

Quelle:
https://www.haz.de/Umland/Wennigsen/Kommt-Plenergy-auch-nach-Wennigsen

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